Filmausschnitt
Reiten in Uniform
Dokumentarfilm, 50 min. 1996    

Ausbildung

Reiten in Uniform

Der Schweizer und sein Eidgenoss., - beim Train der Schweizer Armee ist das heute noch in kleinem Rahmen Wirklichkeit.

Dieser Film begleitet den letzten Remontejahrgang, der von der EMPFA, der Eidgenössischen Militärpferdeanstalt, ausgebildet wurde. Nach dem Modell der Kavallerieschule Hannover aufgebaut wurden bei der EMPFA Warmblüter als Reit- und Fahrpferde sowie Freiberger und Mulis für den Train ausgebildet.

Roh von ihren Züchtern angekauft, werden die Dreijährigen von erfahrenen Bereitern ausgebildet. Dabei nutzt man den Herdentrieb, indem die junge Remonte durch ein erfahrenes Pferd Sicherheit erhält.

Gerade jungen Pferden bietet die Abteilung Sicherheit und mit erfahrenen Pferden gemischt laufen die Remonten einfach mit ohne dass die Reiter mit verstärkten Hilfen agieren müssen.

Die Rahmenbedingungen bei der EMPFA waren für die Ausbildung von Gebrauchspferden ideal. Dieses aus tausenden Ausbildungsgeschichten entstandene Wissen um Pferde auf den Alltag beim Militär vorzubereiten bietet auch dem Freizeitreiter heutzutage wichtige Informationen und Hintergründe. In erster Linie waren die EMPFA-Reiter zwar für die Ausbildung der Remonten zuständig aber aus ihrer Mitte kamen Olympiasieger und Fahrer im internationalen Sport.

Jedes Pferd wird neben einem Lehrmeister zweispännig eingefahren. So sind die späteren Eidgenossen auch vielseitig einzusetzen und finden im Stadtverkehr von Bern die nötige Nervenstärke.

Erfahrene Ausbilder mit soliden Lehrpferden schulen die zukünftigen Offiziere und Unteroffiziere.

Jeder Trainsoldat erfährt in seiner Dienstzeit eine intensive Ausbildung rund ums Pferd.

Pferde sind heutzutage nur noch selten Arbeitspartner.
Vom Beladen bis zum sicheren Führen eines mit 120 kg bepackten Pferdes in alpinem Gelände, sind besonders in unseren Tagen vielfältige Lernprozesse erforderlich.

Sie nennen es Ruttnern, wenn sie sich mit ihren Pferden durch den Pulverschnee über den Pass kämpfen. Die Vorhut bereitet einen Weg vor, damit die schwer beladenen Packpferde ihre Lasten bewältigen können.

Der Weg ist allerdings immer noch beschwerlich genug. Oft versinken die Pferde bis zum Bauch im Schnee. Dann gilt es für alle Seiten besonders in Steilhängen Ruhe zu bewahren.
Packpferde sind auch in unserer Zeit, besonders im Hochgebirge mit seinen oft extremen Wetterlagen, nicht zu ersetzen. Es gibt immer wieder Tage an denen auch die modernsten Helikopter den Pferden den Vortritt lassen müssen.

Dank ihrer Militäreinsätze konnte sich die Freiberger Zucht eine Nische erhalten und so bleibt dieses leichte Kaltblutpferd ein Stück der Schweizer Kulturlandschaft.