
Egon von Neindorff eröffnete mir vorher ungeahnte
Perspektiven, - es wurde eine tiefe Freundschaft.

Melissa Simms war sicher eine seiner besten Schüler im Sattel.
Gutes Reiten ergibt sich auch aus dem kleinsten Detail. Wenn
es ums Wohl der Pferde ging kannte er keinen Kompromiss.

Seine Quadrillen waren großartige Inszenierungen.
Die Quadrille mit subjektiver Kamera.
Unter Pferden, in der Halle, im Stall, das war sein
Lebensraum.
Sie lernten alle bei ihm zu tanzen. Ob unter dem Reiter oder
an den Pilaren.

Die Levade war für Neindorff die natürliche
Weiterentwicklung der Piaffe. Von der stützenden Bande in
den freien Raum und zum Schluss frei zwischen den Pilaren.


Es war ihm wichtig sein Wissen und Können vorbehaltlos
weiterzugeben. Und seine Pferde waren für ihn immer seine
wichtigsten Lehrmeister.
Fünf mal am Tag hat er persönlich gefüttert.

Für den Film ist er noch einmal aufgesessen. Für mich war er
Inspirator, Freund und Lehrmeister. Die oft bis tiefe Nacht
reichenden Gespräche galten zwar meistens den Pferden aber
oft in einem übergreifenden Sinn, - Pferd war sein Leben und
wurde durch ihn Philosophie.